Am Wochenende vom 25. - 27.05.2001 stand München ganz im Zeichen der Vespa. Die Erwartungen waren hoch: Das bayerische Fernsehen schickte einen Ü-Wagen, sogar die Süddeutsche Zeitung widmete diesem Event die komplette Titelseite der Veranstaltungsbeilage. Dies kam auch nicht von ungefähr: 1996 hatten die Vespa Oldtimer Freunde München bereits ein Treffen zum 50-jährigen Vespa-Jubiläum mit riesiger Resonanz ins Leben gerufen, und dieses Treffen sollte alles toppen!

Bei perfektem Wetter stürmten einige Hundert Vespisti und noch mehr Zuschauer den Innenhof des Deutschen Museums. Dieser erwies sich als idealer Ort für diese Veranstaltung, da die zentrale Lage auch wesentlich mehr "Laufkundschaft" brachte als die abgelegene Flugwerft beim ersten Treffen vor fünf Jahren .

Schon ab Freitag ging es Schlag auf Schlag: Es fiel einem regelrecht schwer alle Roller anzusehen, weil ständig neue dazukamen. Schon allein die Fahrzeugpalette war gigantisch. Mir fällt absolut kein Vespa-Modell ein, welches nicht vertreten war. Schmankeln wie V98, U53, Königin oder SS90, welche schon einzeln jedes Treffen aufwerten waren hier gleich dutzendweise am Start... Völlige Reizüberflutung! Sympatischerweise waren aber auch sehr viele unrestaurierte Alltags- und Gebrauchsoldtimer vertreten, teilweise mit irrsinnig weiten Anfahrtswegen. Gäste aus Mantua oder Parma, die mit Fliegen- und Ösi-Pickerl-beklebten Vespas auf eigener Achse ankommen sprechen für den Stellenwert dieses Treffens auch außerhalb Deutschlands.

Später präsentierte Robin Davy in der Bibliothek des Deutschen Museums einen Auszug aus seiner Sammlung: Neben Vespa-Raritäten war eine unglaubliche Fülle an Sammlerstücken wie Plaketten, Postkarten, Zubehör und Werbematerial zu sehen. Der nach eigenem Bekennen "Vespa-Verrückte" hat vermutlich alles was im entferntesten mit der Vespa zu tun hat...

Am Samstag wurde der originalgetreue Nachbau des V98-Prototypen "MP6" von 1945 vorgestellt - ein unglaubliches Stück Handwerkskunst!

Die Akrobatikshow der Vespa Oldtimer Freunde München am Nachmittag erwies sich als absoluter Publikumsmagnet, es ist auch immer wieder erstaunlich was eine "Lampe unten" alles aushält...
Im Anschluß fand noch ein Corso mit ca. 400 alten Vespen durch München statt. Trotz gesperrter Straßen und Polizeieskorte herrschte ein ziemliches Chaos. Rollerfahrer haben eben doch eine leicht offensive Fahrweise...

Die Abendveranstaltung im Löwenbräukeller war gut besucht und trug wohl einen guten Teil zur Knüpfung neuer Kontakte und Freundschaften bei. Die Tombola zu Gunsten krebskranker Kinder lockte mit respektablen Preisen für einen guten Zweck.

Am Sonntag bestand nach einem gemeinsamen Frühstück vor dem Café Münchener Freiheit die Möglichkeit, das BMW-Museum zu besichtigen. Obwohl diese Gelegenheit nur von ca. 50 Vespa-Fahrern wahrgenommen wurde war es ein netter Ausklang dieses Treffens.

Besonderer Dank gebührt natürlich Robin Davy für den großen persönlichen Einsatz und die perfekte Organisation. Wir sind gespannt was in fünf Jahren kommt!
...und eines war an diesem Wochenende klar zu erkennen: München ist eben doch die nördlichste Stadt Italiens!