Löcher im Blech zuschweißen
Vor allem in den 50er-Jahren war es eine (Un-)Sitte, möglichst viele Plaketten und Chromzubehör an den Roller zu Schrauben. Bei der Restauration steht man oft vor dem Problem, Löcher im Karosserieblech zuschweißen zu müssen weil z.B. die ehemals montierten Teile fehlen, zuuu kitschig oder unbrauchbar sind.
Mit den folgenden Tricks ist es mit etwas Übung ganz einfach Löcher zu verschließen:
Kleine Löcher (<5mm)
Einfach mit einer Kupfermünze (Pfennig, 2Pfennig) das Loch abdecken, diese gut fixieren -am Besten mit einem Blechstreifen und zwei Gripzangen- und mit relativ hohem Strom und schnellem Drahtvorschub das Loch ausfüllen. Der Schmelzpunkt von reinem Kupfer liegt deutlich über dem des dünnen Blechs, sodaß sich die Münze nicht mit dem Blech verbindet. Nach Entfernen der Münze hat man auf dieser Seite eine plane Fläche, die andere Seite muß noch nachbearbeitet werden.
Wichtig:
- Keine legierten Münzen wie 10Pf-Stücke verwenden, diese schmelzen und kleben fest...
- So schnell wie möglich schweißen, nicht lange "braten", sonst verzieht sich das Blech.
- Das Loch etwas mit einer Rundfeile vergrößern und aufrauhen für besseren Kontakt und Haftung. Die Münze muß leitend mit dem Blechteil verbunden sein, also alten Lack vorher abschleifen.
Größere Löcher (max 10mm)
Statt einer Münze nimmt man hier einen Kupferklotz oder eine Kupferplatte. Wenn man einen kleinen Klotz "ballig" feilt kann man damit auch Löcher in Rundungen (z.B. Backen) verschließen. Mit Stahlwinkeln, Gripzangen und Schraubzwingen kann man sich effektiv provisorische Haltevorrichtungen für die Kupferstücke basteln.
Sinnigerweise sollte man sowas natürlich erstmal an einem Blech statt direkt an der "Königin" üben...
Übrigens: Sobald man alle Löcher zugeschweißt hat findet man tolles Zubehör oder Plaketten, für die man erstmal Löcher in die Karosserie bohren muß...